Liebe Leserinnen und Leser, 
 
Ein 10-jähriges Jubiläum - eine Pause, um zurückzublicken und meine aktuellen Projekten in Perpektive zu setzen. 
2012 saß ich nach der globalen Resilient Cities Konferenz in Bonn mit meinem Kollegen Holger Robrecht von ICLEI Europe in der Sonne. Wir unterhielten uns über die inspirierenden Sessions, aber etwas fehlte uns bei dieser jährlichen Veranstaltung: Es waren kaum Stakeholder aus den Städten selbst anwesend, und aus eurpopäischen schon gar nicht. Das fühlte sich seltsam an. Könnten wir da etwas unternehmen? Ja! Im Jahr 2013 erblickte dann der erste Open European Day das Licht, und nun fand bereits das 10. European Urban Resilience Forum (wie das Event heute genannt wird) in Cascais, Portugal statt! Aus einer kleinen Initiative wuchs eine Bewegung, bei der rund 350 Teilnehmenden drei Tage lang über die Herausforderungen und Lösungen im Bereich Klima und Resilienz diskutierten. Ehrlich gesagt, bin ich wirklich stolz auf das, was wir auf den Weg gebracht haben. Dieses Forum scheint wirklich gebraucht zu werden.

>> Hier geht es zu den reichen Erfahrungen von EURESFO 2023

Die Veranstaltung hat mir auch eine ganze Reihe von Anregungen gegeben, die mit meinen anderen Aktivitäten verwoben und für diese nützlich sind, wie ...

Wir müssen mutig sein und wir brauchen Innovation in den Städten, um neue Dinge auszuprobieren.

Das bedeutet auch, von Zeit zu Zeit das Risiko des Scheiterns einzugehen und diese Erfahrung für die Entwicklung noch besserer Lösungen zu nutzen. Ich war beeindruckt, dies von einem Politiker in meinem kürzlichen Interview im Rahmen des innovative GreenQuays-Projekt in Breda zu hören. Daan Quaars war der verantwortliche Stadtrat für dieses hoch-innovative Projekt. Während Politiker in vielen anderen Städten davor zurückscheuen, Risiken einzugehen, zeigt er im Interview auf,

>> wie eine solche Vorgehensweise in Breda funktionieren kann.

 

Wie können wir dann all diese Lösungen finanzieren?

Gibt es Optionen jenseits öffentlicher Förderungen? Das IGNITION-Projekt im Großraum Manchester, das ich ebenfalls drei Jahre lang unterstützen durfte, hat eine Reihe von Lösungen für die Finanzierung naturbasierter Lösungen - begrünte Dächer, grüne Fassaden, Grünflächen, nachhaltige Entwässerungssysteme - gefunden. Die systematische Ermittlung aller möglichen Nutzen und potenziellen Nutznießenden der Lösungen ermöglichte die Entwicklung von Co-Finanzierungsmodellen und gemeinsamer Umsetzung von Projekten. Hier entwickeln und investieren verschiedene Nutznießende die Projekte gemeinsam. Bei diesen kann es sich um verschiedene kommunale Abteilungen für Grünflächen, Straßen, Gesundheit oder Bildung als auch um private Nutznießende handeln, z. B. nahe gelegene Cafés, Geschäfte, Unternehmen, die für ein attraktives Arbeitsumfeld und Image sorgen wollen, sowie um Anwohnerinnen und Anwohner.

>> Mehr zu den Co-Finanzierungsmodellen

Image: UIA / Birgit Georgi

Doch bei Resilienz geht es nicht nur um technische Lösungen, sondern auch um Menschen und Gemeinschaft.  

Transformationsprozesse hin zu CO2 neutralen und klimaresilienten Städten und Gemeinden müssen sozial gerecht sein, um Vertrauen und starke Gemeinschaften zu schaffen, die mehreren Krisen standhalten. Mit einem Expertenteam, das ich geleitet habe, haben wir inspirierende Ideen gefunden, wie Governance für gerechte Transformationsprozesse aussehen kann. Um niemanden zurückzulassen und die Prozesse sozial gerecht zu gestalten, ist eine wirklich demokratische Governance erforderlich. In den 86 Projekten der Urban Innovation Action Programms haben wir viele spannenende Ideen gefunden - spezielle Ansprechpartner im Quartier, Reparaturcafés, selbst von den Bewohnern geschaffene Ökostraßen, Kunstaktionen, eine lokale Währung und vieles mehr.  

>> Mehr zu den Beispielen und Ergebnissen um demokratische Transformationsprozesse für alle in Gang zu setzen

Wie geht es weiter?

Wir müssen darauf drängen, dass all diese innovativen Pilotlösungen auf breiter Basis eingeführt werden. Das scheint jedoch eine Herausforderung zu sein. Was könnte helfen? Ich freue mich auf Rückmeldungen.

>> contact@birgitgeorgi.eu


Bis zum nächsten Mal